Ihr drittes Studioalbum „Insanity And Genius“, das im Spätsommer 1993 in die Läden kam, präsentierte Gamma Ray von einer noch härteren und experimentelleren Seite als ihr Vorgänger „Sigh No More“ aus dem Jahr 1991. Darüber hinaus hatte es im Vorfeld der Produktion einen einschneidenden Besetzungswechsel im Gamma Ray-Lager gegeben: Schlagzeuger Uli Kusch und Bassist Uwe Wessel waren aufgrund persönlicher Differenzen ausgeschieden und wurden durch Jan Rubach (Bass) ersetzt. und Thomas Nack (Schlagzeug), ehemals Mitglied der Lübecker Band Anesthesia.

Hansen: „Diese beiden waren von Anesthesia an viel härteres Zeug gewöhnt, aber sie passten perfekt zusammen, weil wir bei ‚Sigh No More‘ bereits einen Richtungswechsel gesehen hatten und offen für neue Ideen waren. Und natürlich haben Jan und Thomas hervorragend zusammengearbeitet.“

Bassist Jan Rubach steuerte sofort kompositorische Inspiration und seine bemerkenswerten Songwriting-Fähigkeiten bei und schrieb unter anderem den Titeltrack und Abschnitte des Openers „Tribute To The Past“. Thomas Nacks kraftvoller Schlagzeugstil verlieh dem Material von Gamma Ray eine frische Note und brachte die Band auf „Insanity And Genius“ zu teilweise fast schon brutalen Härtegraden.

Kai Hansen selbst nennt die Aufnahme „ungewöhnlich bunt und experimentell“. Damit bezieht sich der Gamma-Ray-Gründer auf den Titeltrack, den mitunter spacigen, rockigen Sound von „The Cave Principle“ und „Heal Me“ mit seinem kabarettartigen Arrangement. Im Gegensatz dazu gibt es auch typische Gamma-Ray-Nummern wie „Tribute To The Past“ und „Last Before The Storm“, die Hansen als „Wiederbelebung meiner Helloween-Vergangenheit“ bezeichnet. Ein weiteres Highlight des Albums ist die Singleauskopplung „Future Madhouse“ über die Nachwirkungen des Golfkriegs, die Hansen als „Queen on Speed“ beschreibt: „‚Future Madhouse‘ hat die Kamikaze-Mentalität, die damals typisch für uns war.“