Nachdem Rolling Blackouts Coastal Fever jahrelang auf Landschaften, geliebte Menschen und eine zunehmend instabile Welt geschaut haben, haben sie auf ihrem zweiten Album „Sideways to New Italy“ ihren Blick nach innen gerichtet, auf ihre individuelle Vergangenheit und die Orte, die sie prägen. Unter der Leitung der Singer-Songwriter-Gitarristen Tom Russo, Joe White und Fran Keaney kehrte die fünfköpfige Gitarren-Pop-Gruppe nach dem unerbittlichen Tourplan nach ihrem von der Kritik gefeierten Debüt „Hope Downs“ aus dem Jahr 2018 nach Australien zurück. Als die Band spürte, dass sich der Boden unter ihren Füßen im wörtlichen und metaphorischen Sinne verändert hatte, begann sie nach etwas Verlässlichem zu greifen. Für Keaney bedeutete das, „reine romantische Fiktion“ zu schreiben und der Versuchung angstvoller Trennungslieder bewusst zu entgehen, während Russo nach Norden blickte, zu einem „bizarren Ort“, der das Gefühl einfing, ein Gefühl von Heimat zu entwickeln, als sein eigenes verschwunden war. Das neue Italien des Titels des neuen Albums ist ein Dorf in der Nähe der Northern Rivers in New South Wales – die Gegend, aus der Schlagzeuger Marcel Tussie stammt. Es handelt sich um einen kleinen Zwischenstopp an einem Ort mit weniger als 200 Einwohnern, der Ende des 19. Jahrhunderts von venezianischen Einwanderern gegründet wurde und heute so etwas wie ein lebendiges Denkmal für den Beitrag der Italiener zu Australien darstellt , mit Nachbildungen römischer Statuen, die wie außerirdische Souvenirs in der ansonsten ländlichen Landschaft verstreut sind.